Kardinal Marx fordert Mitglieder des KKV auf, sich einzumischen / Sparkassenpräsident Fahrenschon verweist auf Stärken des Mittelstandes

Zug vom Dom zur feierlichen Stunde, hier: Karolinenplatz; Aufn: Mühl

28.05.2017

München, 28. Mai 2017

Der Münchner Erzbischof Reinhard Kardinal Marx fordert die Mitglieder des Katholischen Sozialverbandes KKV auf, sich in die Gestaltung der Welt einzumischen. In seiner Predigt beim Abschlussgottesdienst des 89. KKV-Bundesverbandstages am 28.5.2017 im Münchner Dom wies er jede Empörung zurück, die der Kirche bisweilen entgegenschlage, sobald sie sich politisch äußere. „Wie könnten wir auf die Idee kommen, dass das Heil der Welt nichts zu tun hat mit der Gestaltung der Welt“, so der Münchner Erzbischof. Die Welt sei nicht sich selber überlassen. Gerade im Blick auf das Ostergeheimnis seien Christen aufgefordert, die Welt auf diese Orientierung hin zu verbessern.

Er wolle Politik nicht ersetzen, aber im Blick auf das Evangelium verbessern. Der Münchner Erzbischof dankte allen Mitgliedern des KKV für deren öffentliches Engagement. Die Katholische Soziallehre, leitend für das Tun des Sozialverbandes KKV, gehöre zum Verkündigungsauftrag der Kirche. „Wir dürfen der Welt diese Botschaft nicht vorenthalten.“

Zum Abschluss des feierlichen Gottesdienstes dankte Kardinal Marx persönlich und auch im Namen der Deutschen Bischofskonferenz dem KKV für das langjährige gesellschaftliche Engagement und die Gestaltung des feierlichen Gottesdienstes.

Georg Fahrenschon, Präsident des Deutschen Sparkassenverbandes, hob in seiner Festrede bei der abschließenden festlichen Stunde die besonderen Fähigkeiten des Mittelstandes hervor. Derzeit seien in der Diskussion zu Digitalisierung und Globalisierung die Stimmen der kleinen Einheiten gefragt. Diese brächten in großer Zahl Lösungen. Ihre Stärke sei nicht zuletzt die regionale Beheimatung.

Doch auch die großen Herausforderungen sprach Fahrenschon an. Zwar gehe es Deutschland so gut wie noch nie – und dennoch gebe es hierzulande viele, die eine wirtschaftliche Abschottung in Kauf nehmen würden. Ein Prozess, dem der Finanzexperte eine klare Absage erteilte. Der Schlüssel zum Erfolg seien grenzüberschreitende Tätigkeiten, ein offener Welthandel ist seiner Ansicht nach für die deutschen Märkte unentbehrlich.

Die aktuelle Situation, in der die USA Eigennutz zur Staatsdoktrin erhoben habe und die Europäische Union auf der Suche nach einer zukunftsfähigen Form sei, bezeichnete Fahrenschon als „Atempause der Globalisierung“. Diese gelte es auch zur Besinnung zu nutzen. Man müsse darüber reden, wie man für Europa werben solle. Ein Europa, zu dem er keine Alternative sehe, denn angesichts der Wirtschaftsmacht von einer Milliarde Chinesen könnten beispielsweise 12 Millionen Bayern wenig ausrichten.

Fahrenschon bestärkte die Mitglieder des KKV, sich auf Vorzüge gegenüber der Internetwirtschaft zu besinnen. „Unser Geschäftsmodell ist nicht die Ausforschung der Kunden. Wir sind nah dran und wir erreichen alle Altersgruppen“, rief er den interessierten Zuhörern zu.

Fotos zum Download (beide: Alexander Mühl):
Georg Fahrenschon, Präsdident des Sparkassen- und Giroverbandes
Festzug des KKV über den Karolinenplatz in München

 

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